Eine Einführung
in digitale Vermögenswerte


Wie die Blockchain unser Leben
im 21. Jahrhundert verändert.

Starten

Wussten Sie …?

Bis 2024 werden Unternehmen weltweit voraussichtlich

10 Mrd. $/Jahr

in technische Blockchain-Dienstleistungen investieren*

* Mitic 2021

Streben nach Dezentralisierung

Am 31. Oktober 2008, knapp zwei Monate nach der Insolvenz von Lehman Brothers, wurde ein Artikel an einen kleinen E-Mail-Verteiler versendet, der Wirtschaftsgeschichte schreiben sollte.

Verfasst von dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, beschreibt das Dokument „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System” ein Konzept, das eine fundamentale Alternative zum bestehenden globalen Währungssystem und die Basis für einen neuen Kapitalmarkt bilden sollte.

Das „Whitepaper“ erschien inmitten der globalen Finanz- und der daraus folgenden Vertrauenskrise. Es skizzierte ein vollständig dezentrales, digitales Zahlungssystem – eines, das auf Vertrauen in Algorithmen statt in Finanzinstitute basierte.

Den Kern des von Nakamoto vorgeschlagenen Systems bildet eine Technologie namens Blockchain.

Wirtschaftliche Aktivitäten, wie z.B. Online-Banking, basieren hingegen auf Knappheit. Ein Geldbetrag – selbst in virtueller Form – kann nicht beliebig vervielfältigt werden, ohne den Wert der Währung zu vernichten. In digitalen Wirtschaftssystemen ist dieser Umstand als „Double-Spending-Problem“ bekannt.

Um Double-Spending zu verhindern, fungieren traditionell Banken als Vermittler bei allen Transaktionen. Sie legitimieren Online-Geschäfte, indem sie auf zentrale Datenbanken zurückgreifen. Krisen haben wiederholt die Schwächen dieses Systems aufgezeigt: Zahlungsausfälle, Korruption, fehlerhafte Datenbanken und Verzögerung in der Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Digitale Alternativen scheiterten jedoch bis dato an der Gefahr des Double-Spendings.

Die Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, die sämtliche Transaktionen transparent, anonym und sicher speichert. Sie löst das Double-Spending-Problem durch ein System von Verschlüsselung, statt auf zentrale Autoritäten zu vertrauen. Dies ermöglicht den gleichen direkten Austausch von Vermögenswerten wie beim „Internet der Informationen“.

Die Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir in Zukunft Geschäfte tätigen, könnte enorm sein.

Wussten Sie …?

Neben Bitcoin gibt es über

6000

weitere Kryptowährungen*

* CoinMarketCap 2022

Die Taxonomie der Tokens

Bitcoin wurde als alternative Weltwährung entwickelt. Dabei ist es das dahinterstehende Blockchain-Konzept, das das Potenzial zur radikalen Veränderung von Geschäftsmodellen, ganzer Branchen und Geldpolitik hat.

Zwei grundlegende Arten der digitalen Vermögenswerte sind eigenständige „Coins“ sowie „Tokens“, die auf einer bestehenden Blockchain-Plattform aufbauen. Beide können in fundemantal unterschiedlichen Bereichen Anwendung finden.

PAY


Payment-Token sind die reinste Form der Kryptowährungen und ermöglichen den dezentralen Transfer von digitalem Geld, bspw. zum Kauf von Waren. Bitcoin dominiert diesen Markt, hat jedoch auch einige alternative “Altcoins” inspiriert.

OWN


Security-Token ähneln Utility-Token, stellen aber eine Investition in einen bestehenden Vermögenswert dar, bspw. Aktien, Anleihen oder Zertifikate. Der Hauptvorteil für Emittenten besteht darin, dass für die Abwicklung keine traditionellen Clearinghäuser benötigt werden

USE


Utility-Token ermöglichen den Zugang zu Dienstleistungen oder einer Ware, bspw. für Konzert-Karten oder beim Carsharing, ähnlich wie bei Gutscheinen.
Sie sind stets an eine einzige Anwendung gebunden.

Wussten Sie …?

Wer 2011 nur 100$ in Bitcoin investiert hat, besitzt heute*

0 Mio. $

* Eigene Berechnungen, 21/03/2022  CoinMarketCap

Digitale Anlageklassen in Zahlen

Seit 2018 ist der Wert eines Bitcoins um das 17-fache gestiegen. Durch den damit verbundenen medialen Hype um Kryptowährungen ist auch die Blockchain-Technologie zu einem wichtigen Thema an den Finanzmärkten und in der Öffentlichkeit geworden.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen nur einen geringen Bruchteil der globalen Vermögenswerte ausmachen.

Zentrale Fragen für Investoren, Regulatoren und Nutzer lauten daher:

„Sind Kryptowährungen eine eigene, neue Anlageklasse?“

„Können sie für ein diversifiziertes Portfolio in Betracht gezogen werden?“

Bitcoin ist deutlich volatiler als traditionelle Anlageklassen

Basierend auf rollierenden wöchentlichen Renditen über die letzten 5 Jahre

Den Markt ins rechte Licht rücken

Marktkapitalisierung der wichtigsten globalen Anlageklassen

Kryptowährungen

1,9 Billionen $

FAANG

7 Billionen $

Gold

11 Billionen $

Geldmenge (M1)

35 Billionen $

Globales BIP

81 Billionen $

Globale Aktien

90 Billionen $

Globale Schulden

253 Billionen $

Digitale Anlageklassen im globalen Multi-Asset Portfolio

Analyse des Rendite-Risiko-Profils und Potenzial zur Diversifizierung

Aufgrund ihrer Unabhängigkeit und teilweisen Knappheit werden digitale Vermögenswerte wie Bitcoin oft als goldähnliches „Wertaufbewahrungsmittel“ eingestuft.

Bei der Betrachtung der risikoadjustierten Performance wird deutlich, dass bei einer risikoäquivalenten Gewichtung innerhalb global ausgerichteter Portfolios ein ähnlicher Diversifikationseffekt erzielt werden kann wie durch die Beimischung von Gold.

Digitale Assets können daher als eigene neue Anlageklasse ernst genommen werden.

Global diversifizierte Portfolios

Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: Bloomberg; eigene Berechnungen. Stand: April 2022

Möchten Sie mehr erfahren?

>> Unser Marktausblick und weitere Themen

Hören Sie unseren Podcast oder schauen Sie unseren Vlog

Autoren

Christian Hille

CIO Fürstlich Castell‘sche Bank
Generalbevollmächtigter

Nils Mallock

Portfoliomanagement
Fürstlich Castell‘sche Bank

Lukas Kreß

Produktmanagement
Fürstlich Castell‘sche Bank

Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken, intern und extern, die zur Fertigstellung dieser umfassenden Publikation beigetragen haben. Besonderer Dank gilt Katharina Gehra und Walther Doernte für ihre wertvollen Einblicke sowie konstruktive, kritische Diskussionen zur Blockchain-Technologie und ihren zahlreichen Anwendungen, sowie Tarn Rodgers Johns für ihre professionelle Unterstüztung beim Verfassen der Textunterlagen.